08.09.2021
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Im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. wurde im Sommer 2021 in der Region Mecklenburg-Schwerin eine Studie zur Wahrnehmung des Tourismus durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine überwiegend positive Wohnortzufriedenheit und eine Anerkennung der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus. Gleichzeitig werden Naturbelastungen, steigende Preise und die ungleiche Verteilung der Gästezahlen als zentrale Herausforderungen genannt.
Die Erhebungen wurden vom Deutschen Institut für Tourismusforschung (DITF) an der FH Westküste wissenschaftlich begleitet. Befragt wurden im Zeitraum vom 2. Juni bis 9. Juli 2021 insgesamt 1.387 Personen in Mecklenburg-Vorpommern, darunter 151 Einwohnerinnen und Einwohner in der Region Mecklenburg-Schwerin. Die Datenerhebung erfolgte hybrid über telefonische Interviews und Online-Befragungen. Die Repräsentativität der Stichprobe wurde über Quoten nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Wohnort gesichert.
Die Zufriedenheit mit dem Wohnort ist in der Region Mecklenburg-Schwerin hoch: 87 Prozent der Befragten leben sehr gern oder eher gern in ihrer Region. Die Bedeutung des Tourismus wird vor allem auf Landesebene klar anerkannt. 92 Prozent halten ihn für wichtig für Mecklenburg-Vorpommern und 58 Prozent für ihren eigenen Wohnort. 53 Prozent bestätigen, dass sie MV als attraktives Reiseziel wahrnehmen.
Die Tourismusakzeptanz zeigt ein überwiegend positives Bild. Für den Wohnort nehmen 56,3 Prozent positive und 0,9 Prozent negative Auswirkungen wahr. Auf persönlicher Ebene berichten 23,1 Prozent von positiven und 5,2 Prozent von negativen Effekten. 92 Prozent geben an, keinen direkten wirtschaftlichen Bezug zum Tourismus zu haben, 3 Prozent arbeiten in einem dem Tourismus zuliefernden Unternehmen und 3 Prozent haben Familienmitglieder in der Branche.
Bei der Einschätzung der Gästezahlen zeigt sich ein geteiltes Meinungsbild: 45 Prozent empfinden die Zahl der Touristinnen und Touristen als angemessen, ebenso viele als zu niedrig. Die Zahl der Tagesausflügler wird nur von 6 Prozent als zu hoch bewertet, während 48 Prozent mehr Übernachtungsgäste als wünschenswert ansehen.
Positive Auswirkungen des Tourismus werden klar benannt: 67 Prozent heben die Förderung der lokalen Wirtschaft hervor, 49 Prozent die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze, 67 Prozent ein positives Image der Region und 57 Prozent den Beitrag zum Erhalt der Kultur. Gleichzeitig werden Belastungen wahrgenommen: 32 Prozent nennen Verkehrsprobleme, 39 Prozent Naturbelastungen und 38 Prozent Preissteigerungen. 18 Prozent äußern zudem die Sorge, dass die Region zu stark von touristischen Einnahmen abhängig sein könnte.
Die Erwartungen an die Tourismusentwicklung sind vielfältig: 40 Prozent wünschen eine bessere Zusammenarbeit der touristischen Akteure, 39 Prozent stärkeren Umweltschutz und 36 Prozent Lösungen für Verkehrsprobleme. 34 Prozent sprechen sich für mehr Mitbestimmung bei touristischen Planungen aus, 28 Prozent halten Verhaltenstipps für Gäste für sinnvoll. Insgesamt betonen 49 Prozent die Bedeutung der Berücksichtigung von Anwohnerinteressen als wichtig; 37 Prozent sind mit der bisherigen Einbindung zufrieden.
Ergebnisbericht zum Download