08.09.2021
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Im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. wurde im Sommer 2021 in der Region Vorpommern eine Studie zur Wahrnehmung des Tourismus durchgeführt. Die Ergebnisse machen eine hohe Wohnortzufriedenheit deutlich und unterstreichen die wirtschaftliche Relevanz des Tourismus, auch wenn die Bewertung des touristischen Nutzens moderater ausfällt als in anderen Landesteilen. Zugleich treten Verkehr, Naturbelastung und räumlich-zeitliche Spitzenbelastungen als zentrale Problemfelder hervor.
Die Erhebungen wurden vom Deutschen Institut für Tourismusforschung (DITF) an der FH Westküste wissenschaftlich begleitet. Befragt wurden im Zeitraum vom 2. Juni bis 9. Juli 2021 insgesamt 1.387 Personen in Mecklenburg-Vorpommern, darunter 156Einwohnerinnen und Einwohner in der Region Vorpommern. Die Datenerhebung erfolgte hybrid über telefonische Interviews und Online-Befragungen. Die Repräsentativität der Stichprobe wurde über Quoten nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Wohnort gesichert.
Die Verbundenheit mit dem Wohnort ist hoch: 91 Prozent der Befragten leben sehr gern oder eher gern in ihrer Region. Die Bedeutung des Tourismus wird breit anerkannt. 96 Prozent halten ihn für wichtig für Mecklenburg-Vorpommern und 66 Prozent für ihren eigenen Wohnort. 54 Prozent sehen das Land als attraktives Reiseziel.
Die Tourismusakzeptanz fällt deutlich positiv aus: Für den Wohnort nehmen 55 Prozent positive und 7,5 Prozent negative Auswirkungen wahr. Auf persönlicher Ebene berichten 28,2 Prozent von positiven und 13,3 Prozent von negativen Effekten. 83 Prozent haben keinen wirtschaftlichen Bezug zum Tourismus, 7 Prozent arbeiten eigenen Angaben nach selbst in der Branche, 6 Prozent haben Familienmitglieder, die dort tätig sind.
Bei der Einschätzung der Gästezahlen ergibt sich ein differenziertes Bild: 52 Prozent empfinden die Zahl der Touristinnen und Touristen als angemessen, 11 Prozent als zu hoch und 26 Prozent als zu niedrig. 15 Prozent bewerten die Zahl der Zweitwohnsitze als zu hoch. 37 Prozent sehen die Zahl ausländischer Gäste als zu gering an.
Positive Auswirkungen des Tourismus werden klar benannt: 81 Prozent heben die Förderung der lokalen Wirtschaft hervor, 61 Prozent die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze, 73 Prozent ein positives Image der Region und 57 Prozent den Erhalt der Kultur. Gleichzeitig werden Belastungen genannt: 63 Prozent sehen Verkehrsprobleme, 59 Prozent Naturbelastungen, 43 Prozent eine Überfüllung zu bestimmten Zeiten und Orten sowie teurere Preise. 43 Prozent empfinden zudem, dass es durch Touristen zu voll wird.
Die Erwartungen an die Tourismusentwicklung sind eindeutig: 60 Prozent fordern Lösungen für Verkehrsprobleme, 50 Prozent stärkeren Umweltschutz und 44 Prozent eine bessere Zusammenarbeit der touristischen Organisationen. 37 Prozent wünschen mehr Mitbestimmung bei touristischen Planungen und ebenso viele Verhaltenstipps für Gäste. Insgesamt betonen 57 Prozent die Bedeutung der Berücksichtigung von Anwohnerinteressen als wichtig; 36 Prozent sind mit der bisherigen Einbindung zufrieden.
Ergebnisbericht zum Download