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Einwohnerbefragung zum Tourismus 2021: Ergebnisse für die Insel Rügen

08.09.2021

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Im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. wurde im Sommer 2021 auf der Insel Rügen eine Studie zur Wahrnehmung des Tourismus durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine sehr hohe Wohnortzufriedenheit und eine klare Anerkennung der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus für die Insel. Gleichzeitig werden Verkehrsprobleme, Naturbelastungen und Überfüllung zu Spitzenzeiten als zentrale Herausforderungen genannt.

Die Erhebungen wurden vom Deutschen Institut für Tourismusforschung (DITF) an der FH Westküste wissenschaftlich begleitet. Befragt wurden im Zeitraum vom 2. Juni bis 9. Juli 2021 insgesamt 1.387 Personen in Mecklenburg-Vorpommern, darunter 154 Einwohnerinnen und Einwohner auf der Insel Rügen. Die Datenerhebung erfolgte hybrid über telefonische Interviews und Online-Befragungen. Die Repräsentativität der Stichprobe wurde über Quoten nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Wohnort gesichert.

Die Zufriedenheit mit dem Wohnort ist auf Rügen ausgesprochen hoch: 98 Prozent der Befragten leben sehr gern oder eher gern in ihrer Region. Auch die Bedeutung des Tourismus wird deutlich anerkannt. 92 Prozent halten ihn für wichtig für Mecklenburg-Vorpommern und 85 Prozent für ihren eigenen Wohnort. 72 Prozent bestätigen, dass sie MV als attraktives Reiseziel wahrnehmen.

Die Tourismusakzeptanz fällt insgesamt positiv aus. Für den Wohnort nehmen 72,1 Prozent positive und 7,7 Prozent negative Auswirkungen wahr. Auf persönlicher Ebene berichten 38,0 Prozent von positiven und 19,5 Prozent von negativen Effekten. 52 Prozent geben an, keinen direkten wirtschaftlichen Bezug zum Tourismus zu haben, 20 Prozent arbeiten eigenen Angaben nach selbst im Tourismus und 24 Prozent haben Familienmitglieder, die dort tätig sind.

Bei der Einschätzung der Gästezahlen zeigt sich ein klares Spannungsfeld: 43 Prozent empfinden die Zahl der Touristinnen und Touristen als angemessen, 40 Prozent als zu hoch und 15 Prozent als zu niedrig. Die Zahl der Zweitwohnsitze wird von 37 Prozent als zu hoch bewertet, während 36 Prozent die Zahl ausländischer Gäste als zu gering einschätzen.

Positive Auswirkungen des Tourismus werden klar benannt: 91 Prozent heben die Förderung der lokalen Wirtschaft hervor, 74 Prozent ein vielfältigeres gastronomisches Angebot, 73 Prozent ein positives Image der Region und 72 Prozent die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze. Gleichzeitig werden Belastungen deutlich wahrgenommen: 82 Prozent nennen Verkehrsprobleme, 80 Prozent Naturbelastungen, 65 Prozent zu viele Gäste zur selben Zeit und 60 Prozent Überfüllung.

Die Erwartungen an die Tourismusentwicklung sind eindeutig: 74 Prozent fordern Lösungen für Verkehrsprobleme, 60 Prozent stärkeren Umweltschutz und 57 Prozent mehr Informationen für Einheimische über touristische Entwicklungspläne. 55 Prozent wünschen mehr Mitbestimmung bei touristischen Planungen, ebenso viele eine Entlastung stark frequentierter Orte. Insgesamt betonen 65 Prozent die Bedeutung der Berücksichtigung von Anwohnerinteressen; nur 26 Prozent sind mit der bisherigen Einbindung zufrieden.

Ergebnisbericht zum Download