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Tourismusakzeptanz-Saldo: Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

06.11.2023

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Der Tourismusakzeptanz-Saldo (TAS) zeigt, wie die Bevölkerung die Auswirkungen des Tourismus auf ihren Wohnort und auf das eigene Leben bewertet. Er liefert Kommunen und Destinationen ein Indikator für Zustimmung oder Ablehnung und damit eine wichtige Grundlage für strategische Entscheidungen.

Methodik des Tourismusakzeptanz-Saldo © dwif (2024): Tourismusakzeptanzstudie 2024 in Mecklenburg-Vorpommern

Der Tourismusakzeptanz-Saldo ist ein zentraler Indikator für die Haltung der Bevölkerung zum Tourismus. Er misst, ob die positiven oder negativen Einschätzungen in der Bevölkerung überwiegen. Die Werte reichen von –100 (vollständige Ablehnung) bis +100 (vollständige Zustimmung). Positive Werte bedeuten, dass mehr Menschen mehr Vorteile sehen als Nachteile.

Der Tourismusakzeptanz-Saldo unterscheidet zwei Werte: Der TAS-W („Wohnort“) zeigt die Haltung der Wohnbevölkerung zu den Auswirkungen des Tourismus auf die eigene Gemeinde oder Stadt. Der TAS-P („Persönlich“) zeigt, wie die Befragten die Auswirkungen des Tourismus in ihrem Wohnort auf ihr eigenes Leben einschätzen. Der Vergleich beider Werte hilft zu verstehen, ob der Tourismus eher als allgemeiner Standortfaktor oder auch im persönlichen Alltag positiv wahrgenommen wird.

Die Indikatoren werden seit 2021 jährlich im Frühsommer vom Deutschen Institut für Tourismusforschung der FH Westküste und der dwif-Consulting GmbH im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern erhoben. Befragt wird jeweils eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung in qualifizierten Online- und Telefon-Interviews. Der Saldo wird berechnet, indem die Different aus dem Anteil positiver Antworten und dem Anteil negativer Antworten gebildet wird (siehe Abbildung).

Hohe Werte im TAS-W deuten auf breite Zustimmung der Wohnbevölkerung zum Tourismus in der Gemeinde oder Stadt hin. Hohe Werte im TAS-P zeigen, dass viele Menschen den Tourismus auch für ihr eigenes Leben als bereichernd empfinden. Niedrige oder negative Werte können auf Belastungen hinweisen, wie Verkehr, steigende Preise oder Überfüllung.

Der Tourismusakzeptanz-Saldo hilft Kommunen und Destinationen, Entwicklungen zu erkennen, Maßnahmen zur Verbesserung der Akzeptanz zu planen und Erfolge zu messen. Er ist kein statischer Wert, sondern spiegelt aktuelle Erfahrungen und Rahmenbedingungen wider. Veränderungen können daher auf saisonale Effekte, wirtschaftliche Entwicklungen oder gezielte Tourismusprojekte zurückgehen. In Verbindung mit dem Lebensqualitäts-Index entsteht ein umfassenderes Bild darüber, wie Tourismus und Lebensqualität zusammenwirken und wo Handlungsbedarf besteht.