14.10.2025
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Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2026 in der Kategorie Freizeitwirtschaft geht an das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL auf Rügen. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Jury eine Einrichtung, die in beispielhafter Weise zeigt, wie Naturerleben, Bildung und Umweltschutz zu einem zukunftsweisenden Tourismusmodell verschmelzen können.
Bundesweite Auszeichnung für gelebte Nachhaltigkeit
Das Besucherzentrum im Nationalpark Jasmund auf Rügen steht für einen verantwortungsvollen Umgang mit Landschaft, Ressourcen und Gästen – und beweist, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung keine Gegensätze sein müssen.
„Das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL zeigt in eindrucksvoller Weise, wie nachhaltige Entwicklung in der Freizeitwirtschaft konsequent, mutig und gesellschaftlich wirksam umgesetzt werden kann. Es steht exemplarisch für einen Perspektivwechsel: Es geht nicht nur um Natur als Kulisse, sondern um Natur als schützenswerten Lebensraum, Bildungsort und gemeinschaftliches Erbe,“ heißt es in der Jurybegründung.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis, die bedeutendste europäische Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement, hebt damit erstmals ein Freizeitunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern auf die nationale Bühne. Für die Region Rügen ist die Ehrung ein starkes Signal: Sie unterstreicht, dass Tourismus im Einklang mit der Natur nicht nur möglich, sondern zukunftsweisend ist.
„Erklärte Liebe zur Natur“ ist Haltung und Auftrag zugleich
„Dieser Preis würdigt unsere Haltung, die auf Wissen, Begeisterung und Verantwortung basiert“, sagte Mark Ehlers, Geschäftsführer des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL. „Unsere Arbeit ist eine erklärte Liebe zur Natur. Wir wollen nicht nur zeigen, wie schön Natur ist, sondern erklären, warum sie unser aller Schutz dringend benötigt. Wir verstehen den Preis als Anerkennung für unser Team und als Auftrag, den Weg eines nachhaltigen Naturerlebens weiterzugehen.“
Mut zur Veränderung
In einer Branche, die oft auf Erlebnisverdichtung, Wachstum und maximale Zugänglichkeit ausgerichtet ist, steht das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL für einen bewussten Gegenentwurf. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury vom Umgang mit der Entscheidung, den jahrzehntelang ikonischen Aussichtspunkt auf dem Königsstuhl aus Gründen des Naturschutzes, der Sicherheit und des gesetzlichen Schutzstatus dauerhaft zu schließen.
„Diese Maßnahme wurde offen kommuniziert und mit dem barrierefreien Skywalk eine naturverträgliche Alternative geschaffen“, heißt es in der Jurybegründung weiter. „Der konstruktive Umgang mit dieser emotional geführten Debatte und die Fähigkeit, Verlust in einen zukunftsfähigen Mehrwert zu verwandeln, haben die Jury besonders bestärkt.“
Vision trifft Verantwortung
Die erfolgreiche Umsetzung dieses außergewöhnlichen Bauprojekts war nur möglich durch die visionäre Planung des international renommierten Ingenieurbüros “schlaich bergermann partner”. Mit ihrer Ingenieurskunst gelang es, die zentralen Prämissen des Naturschutzes, der Besucherlenkung und der architektonischen Leichtigkeit in Einklang zu bringen. Ihre Machbarkeitsstudie und die technische Umsetzung schufen die Grundlage für die Realisierung der neuen Besucherplattform am Königsstuhl und machten den Skywalk zu einem Symbol für innovative Nachhaltigkeit und zukunftsweisende Ingenieurskunst.
Land mit Haltung: Mecklenburg-Vorpommern investiert in Nachhaltigkeit
Ebenso entscheidend war die umfangreiche finanzielle Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, ohne die die Zukunftsausrichtung des Nationalpark-Zentrums in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Das Land ermöglichte nicht nur den Bau des Skywalks, sondern auch die Modernisierung der Ausstellung und den konsequenten Ausbau regenerativer Energien. Diese Förderung ist ein deutliches Bekenntnis zur nachhaltigen Tourismusentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern und stärkt die Rolle des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL als Leuchtturm für verantwortungsbewusstes Wirtschaften im Einklang mit der Natur.
Ganzheitliche Nachhaltigkeit als gelebte Verantwortung
Das Zentrum integriert ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit beispielhaft: ein emissionsarmer Betrieb durch erneuerbare Energien, konsequente Müllvermeidung, regionale Wertschöpfung, größtmögliche Barrierefreiheit und inklusive Bildungsangebote in Kooperation mit dem WWF und der Nationalparkverwaltung vor Ort. Mit jährlich über 400.000 Besucherinnen und Besuchern wirkt das Zentrum weit über Rügen hinaus.
Ein Preis für das ganze Land
Mit dieser Auszeichnung, die dem Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL im Rahmen des Kongresses des Deutschen Nachhaltigkeitspreises am 4. Dezember 2025 in Düsseldorf feierlich überreicht wird, ist es das erste Freizeitunternehmen Mecklenburg-Vorpommerns, das den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhält. Damit positioniert sich das Land als Vorreiter für nachhaltigen Tourismus und zeigt, dass Bewahrung und Erlebnis keine Gegensätze sind, sondern gemeinsam Zukunft schaffen.