06.10.2023
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Downloads der Vorträge und Sessions verfügbar
175 Teilnehmer, darunter die Akteure aus den fünf Modellregionen, Bürgermeister und Kurdirektoren, leitende Verwaltungsbeamte, die anerkannten Tourismusorte und -regionen, Regionen außerhalb der Modellregionen, verschiedene Umsetzungspartner aus den Bereichen Mobilität, Gästecard, Kommunal- und Landkreisebene, politische Vertreter sowie weitere Interessierte aus den und außerhalb der Modellregionen nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über die Erkenntnisse, Ergebnisse und Erfahrungen aus der dreijährigen Arbeit der Modellregionen zu informieren und auszutauschen.
Die touristische Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns mit dem besonderen Blick auf die Modellregionen stand im Mittelpunkt der Rede des Ministers für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer. Im Anschluss präsentierte Karsten Heinsohn vom Deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) die Ergebnisse der Evaluation des Modellregionenprozesses und zeigte auf, welche Prozesse gut gelaufen sind, welche Vorhaben bisher noch nicht umgesetzt wurden und welche Aufgaben und Lehren sich aus dem Modellregionenprozess ergeben.
Konkretisiert wurden die Erfahrungen in fünf Sessions, in denen sich jede einem speziellen Thema widmete:
Session 1 – Modellregion Insel Usedom und Stadt Wolgast
Session 2 – Modellregion Mecklenburgische Seenplatte
Session 3 – Modellregion Hansestadt Rostock mit Güstrow, Teterow und Schwaan:
Session 4 – Modellregion Fischland-Darß-Zingst
Session 5 – Modellregion Ostseebad Kühlungsborn mit acht Gemeinden:
In der Podiumsdiskussion wurde die „Touristische Mobilität“ thematisiert. Ute Stegmann, Geschäftsführerin der Bodensee Tourismus GmbH, stellte die ECHT BODENSEE CARD vor, in der neben 200 Leistungspartnern auch die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs inkludiert ist. Die Card umfasst 17 Gemeinden in drei verschiedenen Landkreisen.
Stegmann machte Mut und verwies darauf, dass auch am Bodensee der Start mit nur vier Orten erfolgte, denen sich Schritt für Schritt weitere Gemeinden anschlossen. Alle Orte schätzen inzwischen die Vorteile der Inkludierung des ÖPNV – weniger Individualverkehr, weniger Staus, zufriedene Gäste. Und die Region ist zusammengewachsen. Keiner der Orte hat den Verbund wieder verlassen.
Eine weitere wichtige Erfahrung: es gibt keinerlei Beschwerden wegen Doppelzahlung von Gästen, die das Deutschlandticket besitzen. Dies betrifft nach derzeitigem Erkenntnisstand etwa zehn Prozent der Gäste mit der ECHT BODENSEE CARD.
Die Umlage für die GästeCard beträgt aktuell 1,06 Euro pro Nacht und Gast. Davon entfallen 0,85 Euro auf den ÖPNV und 0,21 Euro auf das Management der ECHT BODENSEE CARD.
Der Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft MV, Daniel Bischof, und Thomas Engel aus dem Verkehrsministerium begrüßten die erreichten Zwischenergebnisse in Bezug auf die Integration von Mobilitätsleitungen in GästeCards. Der Modellregionenprozess hat stark dazu beigetragen, dass bei Touristikern und Verkehrsträgern ein größeres gegenseitiges Verständnis für die bestehenden Bedarfe besteht. Diese müssen in Zukunft weiter angeglichen und weitere konkrete Ergebnisse angestrebt werden.
Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes, richtete den Blick nach vorn auf die Zukunftsthemen, die den MV-Tourismus in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Er schlug vor, die Landestourismuskonzeption durch ein konkretes Handlungs- und Umsetzungskonzept zu ergänzen.
Zum Abschluss der Veranstaltung zeigte Cornelia Hass, Stabstelle Tourismus im Wirtschaftsministerium, auf, welche Prozesse und Ergebnisse aus den Modellregionen weiterverfolgt werden. Das ist einmal das Thema GästeCards. Die eingeführten regionalen GästeCards müssen durch weitere Leistungen für den Gast ausgebaut werden. Das Thema Mobilität soll dabei mitgedacht werden. Es erfolgt eine Anbindung der regionalen GästeCards an die Landesplattform, um statistische Daten für die weitere touristische Entwicklung zu nutzen. Im nächsten Jahr soll eine Progressive Web App als digitaler Reisebegleiter entwickelt werden.
Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Weiterführung des Destinationsentwicklungsprozesses im gesamten Land. Dabei wird auf das bereits bestehende Know-how in den Modellregionen aufgebaut, um es auch für weitere Regionen zu öffnen. Die regelmäßige Kommunikation und konstruktive enge Zusammenarbeit mit und zwischen den Modellregionen wird beibehalten. Weitere Regionen sind herzlich willkommen, in den Kommunikations- und Entwicklungsprozess mit einzusteigen.