Logo - TMV

Einwohnerbefragung zum Tourismus 2025: Ergebnisse für die Städte Hagenow, Wittenburg und Zarrentin am Schaalsee

26.11.2025

0

2 min

Im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. wurde im Sommer 2025 in den Städten Hagenow, Wittenburg und Zarrentin am Schaalsee eine Studie zur Wahrnehmung des Tourismus, der Lebensqualität und der Nutzung freizeittouristischer Infrastruktur durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine überwiegend positive Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus, machen aber zugleich Herausforderungen sichtbar, insbesondere bei gastronomischen und kulturellen Angeboten sowie bei der Bekanntheit regionaler Tourismusprojekte.

Die Erhebung wurde vom Deutschen Institut für Tourismusforschung an der FH Westküste sowie der dwif-Consulting GmbH wissenschaftlich begleitet. Befragt wurden im Zeitraum 25. Juni bis 13. August 2025 insgesamt 214 Personen mit Wohnsitz in den Städten Hagenow, Wittenburg und Zarrentin am Schaalsee sowie den umliegenden Gemeinden. Die Datenerhebung erfolgte hybrid über telefonische und Online-Befragungen. Die Repräsentativität der Stichprobe wurde über Quoten nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Wohnort gesichert.

Die Wahrnehmung des Tourismus fällt insgesamt positiv aus: 51 Prozent der Befragten bewerten die Auswirkungen des Tourismus auf ihren Wohnort positiv, zehn Prozent negativ. Die persönlichen Auswirkungen werden deutlich zurückhaltender beurteilt: 57 Prozent der Befragten nehmen keine positiven oder negativen Effekte wahr. Die Gründe für neutrale Einschätzungen sind vielfältig: 53 Prozent fühlen sich persönlich nicht vom Tourismus betroffen, 30 Prozent können die Auswirkungen schwer beurteilen.

Die Lebensqualität in den drei Städten wird überwiegend positiv eingeschätzt. 59 Prozent der Befragten geben an, eine hohe Lebensqualität zu erleben, nur vier Prozent bewerten sie als niedrig. Besonders hoch ist die Zufriedenheit mit den naturräumlichen Lebensbedingungen (93 Prozent), dem unmittelbaren Lebensumfeld (85 Prozent) und dem gesellschaftlichen Leben vor Ort (80 Prozent). Demgegenüber zeigen sich deutliche Diskrepanzen zwischen Zufriedenheit und Wichtigkeit bei Restaurants und Cafés sowie bei Freizeit- und Kulturangeboten: Während diese Angebote für viele von hoher Bedeutung sind, wird ihre Qualität oder Verfügbarkeit weniger positiv bewertet.

In den Spontan-Assoziationen dominieren Natur und Naturnähe (32 Prozent), Nahversorgung (30 Prozent) sowie Seen, der Schaalsee und verschiedene Freizeiteinrichtungen (24 Prozent). Weitere häufig genannte Aspekte sind Kontakte zu Familie und Freunden, Ruhe, Wohngegend sowie das Stadt- und Ortsbild. Diese Themen spiegeln sowohl zentrale Standortqualitäten als auch wesentliche Erwartungen der Bevölkerung wider.

Die Nutzung freizeittouristischer Infrastruktur variiert deutlich. Besonders häufig genutzt werden Einkaufsmöglichkeiten (72 Prozent nutzen diese sehr oft oder oft), gefolgt von Fahrradwegen (57 Prozent) und Fuß- und Wanderwegen (52 Prozent). Deutlich seltener werden gastronomische Angebote (28 Prozent) und kulturelle Einrichtungen (19 Prozent) besucht. Diese Unterschiede korrespondieren mit den genannten Diskrepanzen zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit und weisen auf potenzielle Entwicklungsbedarfe hin.

Zwei Tourismusprojekte wurden im Rahmen der Studie gesondert betrachtet: Das S³-Tourismusprojekt ist nur 13 Prozent der Befragten bekannt, wobei der Kenntnisstand meist niedrig ist. Das Wittenburg-Village-Projekt ist dagegen 83 Prozent der Befragten ein Begriff. Es wird als relevant für die Standortentwicklung und die Attraktivität der Region bewertet; zugleich wird die Bedeutung für das eigene Leben von vielen als gering eingestuft.

Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass der Tourismus in Hagenow, Wittenburg und Zarrentin am Schaalsee überwiegend positiv wahrgenommen wird, die persönliche Betroffenheit jedoch gering ist. Die naturräumlichen Qualitäten tragen wesentlich zur hohen Lebensqualität bei, während gastronomische und kulturelle Angebote aus Sicht vieler Einwohnerinnen und Einwohner Entwicklungspotenzial aufweisen. Die stark divergierende Bekanntheit regionaler Projekte weist auf die Bedeutung von Kommunikation und frühzeitiger Einbindung der Bevölkerung hin.

Ergebnisbericht zum Download